10 - Das Glücksrad der Trümpfe

Einstimmung

Mein Leben ist ein ständiges Auf und Ab. Heute geht es mir gut, morgen fühle ich mich schlecht. Eben noch war ich leicht und froh, und jetzt bin ich nachdenklich und schwer.

Ich begreife nicht, wie meine Stimmung so plötzlich wechseln kann. Ich möchte die schönen Stunden festhalten und genießen, aber die traurigen vermeiden. Oder ich bin verzweifelt und glaube, dass dieses Mal mein Schmerz niemals enden wird. Kurze Zeit darauf bin ich aus dem Tal heraus und habe vergessen, dass es jemals schlechte Zeiten gab. Ich klammere mich an das Glück wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm.

Die Bedeutung

Der Mensch sucht das Glück. Letztlich ist es diese Suche, die ihn im Leben vorwärts treibt. Manche Menschen jagen sogar dem Glück hinterher. Sie sind immer dort, wo sie glauben, dass es seinen Anfang nimmt: auf Festen, im Kasino, an den momentanen Szene-Treffs oder auf der Börse. Wie Wellenreiter versuchen sie, auf der höchsten Woge des Glückes mit zu schwimmen. Doch das Glück ist ein Rad, es dreht sich wie die Erde. Und genauso wie wir nicht bemerken, dass die Erde sich um die eigene Achse bewegt, entgehen uns die endlosen Wiederholungen unseres Lebens. Der Mensch muss einsteigen in die Gondel. Sie trägt ihn hinauf in schwindelnde Höhen der Ekstase, aber auch hinunter in Kummer und Leid.

Manche Menschen verlieren sich in diesem Schwung. Sie klammern sich an das Glück und wollen den Schmerz nicht erleben. Dieser nicht gelebte Schmerz hängt sich an sie, er verkrampft und verbittert sie.

Der bewusste Mensch entdeckt, dass sich sein Leben ständig wiederholt. Was er heute als Freude feiert, ist genauso wenig neu wie der Schmerz oder seine Sorgen. Er folgt dem Rad des Lebens und versucht, seine Bewegung zu beobachten und zu verstehen. Dadurch gewinnt er eine übergeordnete Perspektive. Er wird wissend und weise.

Aussage

Das Glücksrad, das Lebensrad

Schicksal, Karma

Nichts ist wirklich neu

Das Auf und Ab des Lebens

Ich folge dem Rad und erkenne mein Schicksal